Mittwoch, 7. Januar 2015

Entwicklung und Geschichte der deutschen Sprache

Germanisch


Bei diesem Post möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der deutschen Sprache vermitteln.

Deutsch gehört zur indogermanischen Sprachfamilie.

Indogermanische Sprachen
Indogermanische Sprachen wurden zwischen Europa und Asien gesprochen. Da sie zum Teil ähnliche Grammatik hatten, wurde vermutet, dass sie eine gemeinsame Grundlage hatten. Bei vielen Wörtern bemerkt man auch eine Ähnlichkeit der Lautgestaltung, die auch auf diesen Schluss deutet. Dies könnt Ihr auch an folgenden Beispielen sehen:



Deutsch
Mutter
drei
Englisch
mother
three
Latein
mater
tres
griechisch
meter
treis
Russisch
máteri
tri

Auch können Sprachen anhand anderer Lautgestaltung von den indogermanischen Sprachen ausgeschlossen werden wie zB. bei drei: Türkisch- üc oder baskisch- hiru. 
Auch grammatikalisch gibt es Ähnlichkeiten:


Deutsch
Ich bin (früher: bim)
Englisch
I am (früher: eom)
Latein
sum
griechisch
eimi

Viele solche Sprachen gibt es nur noch schriftlich- das heisst, sie werden heute nicht mehr gesprochen- wie zB. hethitisch, makedonisch oder phrygisch.

Es wird vermutet, dass Indogermanisch in der Jungsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.) gesprochen wurde- also nach der europäischen Bronzezeit- die Sprache ist zwar sehr alt aber keine Ursprache! 
Es wird auch vermutet, dass indogermanische Völker zwischen Skandinavien und Indien lebten- da jedoch Tiere wie zB. Fuchs, Hase, Wolf, Bär und Hirsch indogermanische Bezeichnung tragen im Gegensatz zu Kamel, Tiger, Löwe oder Affe könnte man den logischen Schluss ziehen, dass die Sprachen in Europa verbreiterter waren als in Asien. 

Zur Kultur der Indogermanen wird vermutet, dass sie Ackerbau und Viehzucht betrieben, Met tranken und Tiere zähmten. Dies kann man aus vorhandenen Worten schliessen- wie zB. Pflug, Rind, Honig und weiteren. 


Abgesehen von alten Runenschriften war Gotisch die frühste alphabetschriftliche und germanische Sprache. Bei der folgenden Grafik wird gezeigt wie gewisse Sprachen miteinander verwandt sind.

(Quelle: http://www.google.ch/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&ved=0CAMQjxw&url=http%3A%2F%2Fwww.udoklinger.de%2FDeutsch%2FGrammatik%2FGesch.htm&ei=5_q8VIDVE4PrONK9gLgF&bvm=bv.83829542,d.ZWU&psig=AFQjCNH3glKr7Jga3GY3mHU0N6RL2EwpxQ&ust=1421757470809262)

Die deutsche Sprache wird in vier zeitlich getrennte Teile unterteilt:
Althochdeutsch
750-1050
Mittelhochdeutsch
1050- 1350
Frühhochdeutsch
1350- 1650
Neuhochdeutsch
1650- heute


 Mittelhochdeutsch

"Mittelhochdeutsch" besteht aus drei Wortteilen- Mittel steht für das Zeitliche- wie oben in der Tabelle abgebildet ist. "Hoch" ist vorallem räumlich gemeint- nicht so jedoch beim "Hochdeutsch", bei dem das "Hoch" vorallem das Überregionale betont. "Deutsch" könnte vom germanischen Wort "theudiskas" abstammen, was 'der Stern zum Volk gehörig' bedeutet. Speziell beim Deutschen ist, dass der Namen zuerst für die Sprache und erst danach zum Volksnamen wurde.

Das Mittelalter herrschte historisch gesehen von ca. 500-1500 nChr. Für die Literatur macht diese Einteilung jedoch nicht viel Sinn- denn die deutsche Dichtung begann erst etwa in der Mitte des 8. Jahrhundert.
Auffällig ist, dass das Neuhochdeutsche etwa 1650 begann- ungefähr zur selben Zeit wie der 30-jährige Krieg endete.
Man geht davon aus, dass die höfische Dichtung etwa um 1200 ihren Aufschwung hatte- diese Zeit wird auch im Mittelpunkt meines nächsten Posts stehen.









1 Kommentar:

  1. Lieber Raphael,

    ich finde deine Zusammenfassung aus dem Material über die Geschichte der deutschen Sprache sehr übersichtlich und gut verständlich.
    Auch die Beispiele der Lautverschiebungen sind sehr eindrücklich.

    Gute Arbeit!

    Gruss

    Patrick

    AntwortenLöschen